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SOLIDES WIRTSCHAFTSWACHSTUM IN

DEUTSCHLAND

Im Jahr 2015 setzte sich der konjunkturelle Aufschwung

in Deutschland fort. Trotz der Wachstumsschwäche in

den Schwellenländern und der erneuten Zuspitzung der

griechischen Schuldenkrise in den Sommermonaten, ging

die gesamtwirtschaftliche Entwicklung hierzulande weiter

aufwärts. Nach ersten Schätzungen hat das Bruttoinlands-

produkt preisbereinigt um 1,7 % zugenommen. Der wich-

tigste Treiber des gesamtwirtschaftlichen Wachstums

waren erneut die Konsumausgaben.

KRÄFTIGER ANSTIEG DER KONSUMAUSGABEN

Die privaten Konsumausgaben expandierten in 2015 um

1,9 % und damit so kräftig wie seit dem Jahr 2000 nicht

mehr. Die Konsumausgaben des Staates (+2,8 %) legten

noch stärker zu als der Privatkonsum.

VERHALTENE INVESTITIONSKONJUNKTUR

Angesichts der nach wie vor hohen Unsicherheit über die

künftige Wirtschaftsentwicklung und Wirtschaftspolitik,

insbesondere in Griechenland und im Euroraum als

Ganzes, blieb der Anstieg der Ausrüstungsinvestitionen

(+3,6 %) in 2015 erneut hinter den Wachstumsraten

vergangener Aufschwungphasen zurück.

KAUM IMPULSE VOM AUSSENHANDEL

Ungeachtet der schwächeren Entwicklung in den Schwel-

lenländern konnten die Exporte (+5,4 %) der deutschen

Wirtschaft spürbar ausgeweitet werden. Hierzu dürfte

auch der Rückgang des Euro-Wechselkurses beigetragen

haben, der die preisliche Wettbewerbsfähigkeit der inlän-

dischen Exportgüter auf den ausländischen Märkten

tendenziell verbesserte. Die Importe (+5,7 %) nach

Deutschland stiegen allerdings aufgrund der hohen Binnen-

nachfrage ebenfalls merklich. Der Außenhandel trug

daher lediglich mit 0,2 Prozentpunkten zum gesamtwirt-

schaftlichen Wachstum bei.

DIE FINANZLAGE DER ÖFFENTLICHEN HAND

HAT SICH 2015 WEITER ENTSPANNT

Hohe Einnahmen im Zuge des anhaltenden Beschäftigungs-

aufbaus, vielfach steigende Bruttoverdienste und die

günstige Konsumkonjunktur standen schwach expandie-

renden Ausgaben gegenüber. Allerdings waren wegen

der verstärkten Flüchtlingsmigration auch ungeplante

Mehrausgaben zu tätigen. Insgesamt konnte die öffentliche

Hand das Jahr zum zweiten Mal in Folge mit einem Über-

schuss abschließen.

WEITERER BESCHÄFTIGUNGSAUFBAU

Der deutsche Arbeitsmarkt präsentierte sich 2015 in

einer guten Grundverfassung. Allerdings hat sich der

Beschäftigungsaufbau, angesichts der Einführung des

allgemeinen gesetzlichen Mindestlohns und der für einen

bestimmten Personenkreis eingeführte abschlagsfreien

Rente mit 63, im Vergleich zum Vorjahr verlangsamt. Die

Zahl der Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Deutschland ist

im Jahresdurchschnitt 2015 um 329.000 auf 43 Mio. ge-

stiegen. Die Arbeitslosigkeit ist weiter zurückgegangen.

So ist die Zahl der bei der Bundesagentur für Arbeit regi-

strierten Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahr um 104.000

auf knapp 2,8 Mio. gesunken. Das entspricht einer Arbeits-

losenquote von 6,4 %.

GERINGER PREISANSTIEG

Die Inflationsrate ist in Deutschland von 0,9 % in 2014 auf

0,3 % in 2015 gesunken. Ausschlaggebend hierfür war

der Preisverfall bei Rohöl, der nach einer vorübergehenden

Stabilisierungsphase in den Frühjahrsmonaten zum Jahres-

ende abermals an Fahrt aufnahm. Die Energiepreise

haben sich im Jahresdurchschnitt um deutliche 7 %

verbilligt und für sich genommen die Inflationsrate um

0,7 Prozentpunkte vermindert. Für Narungsmittel (+0,8 %)

und Dienstleistungen (+1,2 %) mussten die Verbraucher

allerdings etwas mehr Geld aufwenden als im Vorjahr.

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MILCHWIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG

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GESAMTWIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNGEN

GESAMTWIRTSCHAFTLICHE

ENTWICKLUNGEN 2015